Informationen über Rennmäuse

Informationen über Rennmäuse

 

Kurzer Steckbrief

 

• Name: Mongolische Rennmaus, Englisch Gerbil
• Weitere Namen: Wüstenrennmaus, Mongolische Rennratte
• Lateinischer Name: Meriones Unguclatus
• Ordnung: Nagetier
• Körperlänge: 12-14cm (Schwanzlänge: 11-12cm)
• Gewicht: 80-120g
• Körper: Schlank und Sprotlich oder breit gebauen
• Kopf: Rund, etwas spitz zulaufend
• Fell Haar: Dicht, kurz und dick, behaarter Schwanz
• Lebenserwartung: 3-5 Jahre
• Herkunft: Steppengebiete Asiens (Mongolei)
• Lebensraum: Halbwüste, Wüste, Steppen
• Geschlechtsreife: 8-12 Wochen
• Tragezeit: 21-28 Tage
• Wurfgrösse: 2-10 Jungtiere
• Ernährung: Saat- und Pflanzenfresser (Für Proteinen, Insekten)
• Schlaf-Wach- Rythmus: wechselaktiv, ca. alle 2 Stunden für ca. 1-2 Stunden wach. (Kein Winterschlaf

 

Natürliche Lebensweise 
Rennmäuse leben in grossen Familien, Clan genannt, mit mehreren Generationen von Jungtieren. Innerhalb der Gruppe leben Rennmäuse meistens friedlich miteinander. Gegen fremde Tiere wird das Territorium massiv verteidigt. Rennmäuse bewohnen selbst gegrabene, riesige Gang- und Höhlensysteme, in denen die Jungtiere aufgezogen werden, die Vorräte lagern und sich die Tiere im Winter gegenseitig wärmen.
Gruppenstruktur: Bei den Rennmäusen paaren sich nur die Ranghöchsten, also Elterntiere fort. Jungtiere bleiben weit über die Geschlechtsreife bei ihrer Familie, pflanzen sich aber nicht fort, sondern helfen bei der Aufzucht jüngerer Geschwister, bei der Verteidigung des gemeinsamen Territoriums, beim Futter sammeln und dem Erstellen des gemeinsamen unterirdischen Bausystems. 

 

Haltung
Terrarium und Einrichtung: Das Terrarium muss laut Schweizer Tierschutzgesetz das Mindestmass von 0.5m² also zum Beispiel 100/50/50 cm Grundfläche haben und eine durchgehende Einstreuhöhe von Mindestens 30cm, damit sie ein Bausystem buddeln können. Als Einstreu dient am besten z.B. eine Mischung aus entstaubten Hobelspän, Heu, Stroh und kleinere Äste. Auch muss das Terrarium so gebaut werden, dass sich die Rennmaus nicht entweichen oder verletzen kann. Z.B. sind Gitteraufsätze nicht geeignet, da sie sich daran verletzen können.
Es sollten 1- 3 Rückzugsmöglichkeiten wie Häuschen haben, aber nicht zu viel, da es zu Revierkämpfen kommen kann. Eine Wasserschale (auf Erhöhung) oder Plastikfreie Trinkflasche mit täglich frischem Wasser muss vorhanden sein Das Futter kann in der Einstreu verteilt werden, dies fördert den natürlichen Instinkt auf Futtersuche und beschäftigt sie ein wenig. Ein Sandbad sollte immer vorhanden sein, am besten auf einer Erhöhung, damit es nicht ausgebuddelt wird.

Karton- oder Korkröhren sind immer eine Willkommene Beschäftigung zu nagen bei den Rennmäusen.
Man sollte beim Einrichten des Terrariums immer im Hinterkopf halten, dass die Rennmäuse gerne das ganze Zuhause auf den Kopf stellen und alles mehrere Male um buddeln.
Da Rennmäuse nur sehr wenig und hochkonzentrierten Harn absetzen und ihre Markiertätigkeit mit der Bauchdrüse (statt mit Urin) zu einer geringen Geruchsentwicklung führt, ist der Reinigungsaufwand für das Terrarium sehr gering. Je nach Anzahl Tieren und Grösse des Terrariums ist es meist erst nach 3 Monaten notwendig die Einstreu vollständig auszutauschen. Die Reinigung des Terrariums ist für die Tiere eine grosse Stressbelastung und sollte schon darum nicht allzu häufig geschehen. Um die Belastung zu vermindern, sollte man etwas vom alten Nestmaterial in das frischgefüllte Terrarium zügeln.

 

Grundbedürfnisse von Rennmäusen
Neben der ausreichenden Versorgung mit Futter und Wasser gehören zu den Grundbedürfnissen von Rennmäusen:

• Soziakkontakt
• Graben und verstecken 
• Ruhe und Schlaf
• Nagen und Beschäftigung
• Fortbewegung
• Futtersuche
• Baden in einem Sandbad
• Sicherheit im Zuhause

 

Ernährung:
Jede Rennmaus hat unterschiedliche Energie-Bedürfnis, heisst es kann durchaus vorkommen, dass eine Rennmaus bei absolut gleicher Fütterung schnelles Gewicht zunimmt, als die andere. Deshalb ist ausprobieren angesagt. Wenn man merkt, dass die Rennmäuse zunehmen, dann etwas weniger geben und bei Abnahme mehr geben, zusätzliche Leckereien und wenn es nicht besser ist, wird ein Termin beim Tierarzt empfohlen (Kotprobe unbedingt einschicken, Verdacht auf Parasiten).
Damit die Rennmäuse eine gute Beschäftigung haben und es der natürlichem Lebensverhalten entspricht, ist es am besten, wenn man das Futter im Terrarium verstreut.
Aus was besteht das Rennmaus Futter?

 

• Körnerfutter

• Raufutter

• Wasser

• Tirisches Eiweiss (z.B. Mehlwürmer)

• Erlebnisfutter

• Leckerlis

 

Da das Futter von den Fachhandeln meist ungeeignet sind, weil sie zu viele Fettige und ungeeignete Inhaltsstoffe hat, empfehlen wir Futter aus Webseiten, die speziell für Nager eine ausgeglichene, gesunde und Nahrhafte Futtermischungen machen. Wie z.B.
https://www.nagerleckerli.ch/ 
Die Nager`s Wiesenbackstube ist eine kleine Firma mit Herzblut. Im schönen Emmental pflanzen und säen Sie von Hand an, was später als schmackhafte Leckereien für unsere Nagernasen geerntet wird.
Ohne Dünger, Pestizide oder ähnliches bringt die besten Voraussetzungen für gesunde und naturnahes Snacks. In Zusammenarbeit mit Bauern gibt es ein spannendes Sortiment an Beschäftigungs Snacks, Hauptfutter, gebackene Leckerli und vielem mehr!
Für Rennmäuse und andere Nager geeignet mit vielfältiger Auswahl. 

 

Gesetzliche vorgegebene Handlungen:
Rennmaushalter/innen sind gesetzlich verpflichtet dafür zu sorgen, dass ihre Rennmaus...
- ihr natürliches Verhalten ausleben kann und nicht überfordert wird.
- mit geeignetem Futter und immer frischem Wasser versorgt ist.
- eine Einstreu höhe von mindestens 25cm hat.
- ein Sandbad zur Verfügung hat.
- Verstecke und Rückzugs Möglichkeiten hat.
- genügend Nagematerial hat.
- bei Krankheit oder Verletzung, entsprechend eine Behandlung und Pflege bekommt.

 

Gesetzlich verbotene Handlungen:
Das Aussetzen oder Zurücklassen um die Rennmaus loszuwerden ist verboten, wie auch das absichtliche töten oder verletzen.
Auch ist es nicht erlaubt eine Rennmaus Einzeln zu halten, egal in welchem Alter, es sind soziale Tiere und brauchen einen Partner.

 

Gut zu wissen:
- Rennmäuse sind keine Kuscheltiere! Sie mögen es nicht, wenn man sie hochhebt. Wenn sie von selber auf die Hand kommen, ist dies natürlich auch mit Vorsicht zu geniessen. Rennmäuse sind Beobachtungstiere.
- Es sollte darauf verzichtet werden, eine Rennmaus am Schwanz hochzuheben, da sie die Schwanzspitze abwerfen können.
- Wenn sich Rennmäuse unwohl fühlen, «plustern» sie ihr Fell auf.
- Rennmäuse sollten nur zu Zweit gehalten werden. Andere Gruppenkonstellationen können zu Streit oder Revierkämpfen führen. Nur erfahrene Rennmaushalter sollten sich an 3 oder mehr Tiere versuchen, empfohlen wird es aber auch so nicht.